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Bedeutung von „Ich erinner' mich an alles“

Überprüft von Maria
am 2. Oktober 2023
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Interpretation

Der Songtext Ich erinner' mich an alles von Rantanplan erzählt von einer Zeit der Rebellion und des Aufbegehrens. Der Erzähler erinnert sich an eine Gruppe von Freunden, die zusammen gegen das bürgerliche System kämpften und dabei eine gewisse Faszination für revolutionäre Ideen entwickelten.

Der Text beginnt mit der Zeile "Ich erfuhr es auf Stufe 7, auf Stufe 7 oder 8", was darauf hinweist, dass der Erzähler in jungen Jahren eine Erfahrung gemacht hat, die ihn stark geprägt hat. Er beschreibt, wie er damals viel gelacht hat und dass es ihm schwer fiel, das Erlebte zu vergessen.

Die Zeilen "Und wie man es auch dreht, es ist und bleibt unglaublich / Wenn wir uns treffen: 'keine Gefangenen', / Denn die mochtest du ja auch nicht." zeigen, dass die Freunde damals rebellisch waren und keine Kompromisse eingehen wollten. Sie wollten die Welt verändern und waren bereit, dafür alles zu geben.

Der Songtext beinhaltet auch eine Kritik an der oberflächlichen Gesellschaft. Der Erzähler erinnert sich an die "bürgerlichen Schweine" und den Hass, den er damals empfand. Es scheint, als hätte sich sein Freundeskreis verändert und er distanziert sich von den neuen "besten Freunden" mit ihrem ständigen Nasenbluten.

Der Text endet mit den Zeilen "Erklär' ihnen auch mal diese Welt - wer die Bösen, wer die Guten / Und versuch nur nicht rot zu werden, und nicht vor Scham zu sterben." Hier drückt der Erzähler seine Hoffnung aus, dass diejenigen, die an die Macht gekommen sind, verstehen, wie die Welt wirklich funktioniert und sich nicht vor Scham verstecken.

Insgesamt erzählt der Songtext "Ich erinner' mich an alles" von Rantanplan von einer Zeit des politischen Aktivismus und der Rebellion gegen das bürgerliche System. Es geht um Erinnerungen an eine Gruppe von Freunden, die damals gemeinsam kämpften und sich gegen die oberflächliche Gesellschaft stellten. Die Textzeilen zeigen die Ambivalenz zwischen Hoffnung und Enttäuschung, die der Erzähler empfindet, wenn er auf diese Zeit zurückblickt.
Kommentare
Unwichtig schrieb am 2. November 2023
Eigentlich wollte ich ja ne Interpretation, aber da ich mit der hier recht unzufrieden bin hier mal ne eigene.

**Interpretation**:

Grob gesagt, der Erzähler erfährt das ein ehemaliger Jugendfreund jetzt ein Rechter/Nazi ist.

Das Lied fängt damit an wie der Erzähler beschreibt wie er davon erfahren hat und das scheint ein ziemlich eindrücklicher Moment gewesen zu sein wenn er sogar noch ungefähr weiß auf welcher Stufe der Treppe er es gesagt bekommen hat ("Ich erfuhr es auf Stufe 7, auf Stufe 7 oder 8).

Und seine Reaktion auf das gesagt ist erstmal schallendes Gelächter ("und glaub mir ich war fertig, denn ich hab selten so gelacht") gefolgt von einem Hinweis darauf das sich eine andere Person verändert hat und der Erzähler aber nicht ("So das machst du also heute, ich weiß Menschen ändern und manche vergessen alles.. tja und andere eben nicht"). Die Tatsache das da von "alles" und "nichts" gesprochen wird lässt schonmal darauf schließen das es um was wichtiges geht und nicht was oberflächliches (obwohl beim schallenden Gelächter noch was harmloses im Raum gestanden hätte).
Die nächste Zeilen erklären dann auch das Gelächter ("und wie man es auch dreht, es ist und bleibt unglaublich") also es ist so absurd das dem Protagonisten nurnoch bleibt darüber zu lachen, während "wenn wir uns treffen keine Gefangenen" nochmal unterstreicht das es was ernstes ist "keine Gefangenen" heißt keine Kapitulation sondern Kampf bis zum Tod und erbitterte Feindschaft. Während das "denn die mochtest du ja auch nicht" darauf schließen lässt das die andere Person ähnlich radikal war.

Der Refrain nimmt erstmal Bezug auf das ("...und manche Vergessen alles tja und manche eben nicht") mit dem entgegengesetzen "Und ich erinner mich an alles". Und dann kommt wer der andere war. Nämlich der Stalin unserer Clique, der Held in unserer Mitte. Daraus erfahren wir jetzt eine ganze Menge zum einen waren der Erzähler und die Person über die geredet wird wohl mal befreundet (Teil der selben Clique) und zum anderen ist "Stalin" ein ambivalenter Character der zum einen für revolutionär Linke Ideen stehen kann, aber halt auch für autorität, unterdrückung, instrumentalisierung etc.

Das wird dann nach einem erneuten "ich erinner mich an alles" noch mal präzisiert das man sich anscheinend gegen bürgerliche Schweine, den Hass und seine Reime engagiert hat, ka vielleicht irgendne Antifa Gruppe oder so.
Und das der betreffende über den jetzt geredet wird jetzt auf der anderen seite ist und neue beste Freunde hat die "ständiges Nasenbluten" haben (also vermutlich militante Neonazis die sich häufig prügeln). Und denen er diese Welt an die sie mal geglaubt haben erklären soll und ihnen erzählen soll wer die Bösen und wer die Guten sind. Was auch wieder dafür spricht das da ein radikaler Wandel stattgefunden hat den der Erzähler nicht verstehen kann und den er als widerspruch empfindet.
"Versuch ja nicht rot zu werden und nicht vor Scham zu sterben", drückt vermutlich mit dem "rot" sowohl linkes aus vorallem aber das rote anlaufen vor Scham darüber das man alles verraten hat woran man wohl früher geglaubt hat. Und ja anscheinend auch nicht nur als Mitläufer sondern ja gerade als Anführer, als Held für die Sache.

In der nächsten Strophe wird dann die der revolutionäre Enthusiasmus etwas eigeordnet. Auf der einen Seite war man furchbar radikal und revolutionär (man war Che Guevara, ein Guerillaführer im ständigen Kampf mit dem System) auf der anderen Seite hat Papa alles bezahlt und Mama die Wäsche gemacht, also man war vermutlich noch ein Kind und zu allem bereit aber noch nicht zu viel in der Lage. Und "waren alles andere als logisch wahrscheinlich warn wir verrückt" drückt auch aus das es sich eher um einen jugendlichen enthusiasmus als um gefestigte Ideologie handelt.

In der nächsten Zeile bringt er dann seine Kritik auf den Punkt: "und ich spreche nicht von Enttäuschung und wie wir in sie rannten, ich spreche hier von Zweifeln und von denen die sie nicht kannten". Also es war für jeden abgesehen von ihnen selbst abzusehen das es so nicht klappen würde das sieht auch er Erzähler aus seiner heutigen Sicht, aber der Andere war jemand der all diese Zweifel die sie damals hatten weggewischt hat und sich absolut sicher war... Und gerade der ist es der wirklich alles vergessen und über Bord geworfen hat daher die bittere Ironie der Geschichte über die der Erzähler nur Lachen kann, weil es einfach zu unglaublich ist.
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