Bedeutung von Ganz Wien hat den Blues

In Ganz Wien hat den Blues von Peter Cornelius wird die melancholische Stimmung der Stadt Wien eingefangen. Der Sänger lädt die Zuhörer dazu ein, die Straßen, Häuser, Wiesen, Flüsse und Menschen der Stadt zu betrachten. Er macht deutlich, dass die Wiener Bevölkerung, egal ob jung oder alt, mit einer Art von Traurigkeit oder Unzufriedenheit kämpft, was durch den wiederkehrenden Refrain Ganz Wien hat den Blues betont wird.

Der Ausdruck 'Blues' steht hier für eine tiefsitzende Melancholie, die sich durch den Alltag zieht. Cornelius geht auch auf verschiedene Orte in Wien ein: von Discos bis Kirchen, Gärten bis Schlosss, und macht damit die Diversität der Stadt sichtbar. Er zeigt, dass die Traurigkeit nicht an einem Ort festzumachen ist, sondern alle Winkeln der Stadt und der Menschen erreicht.

Ein interessanter Aspekt ist, dass er auf die sozialen Unterschiede eingeht. Ob arm oder reich, alle scheinen zu klagen und in ihrer eigenen Trauer gefangen zu sein. Dies gibt dem Lied eine universelle Qualität, denn es zeigt, dass Klagen und das Streben nach Glück allgegenwärtig sind. Es wird klar, dass diese Traurigkeit vielleicht sogar einen Platz in der Ordnung des Lebens hat, denn nur wenn die Menschen klagen, geht es ihnen gut – ein etwas paradoxes, aber tiefes menschliches Gefühl. Cornelius gelingt es, ein Bild von Wien zu zeichnen, in dem nicht nur Schönheit und Lebensfreude präsentiert wird, sondern auch die Schattenseiten der menschlichen Existenz.