Interpretation
Der Songtext von
Desaparecido von
Manu Chao handelt von einem Geist oder einer Person, die immer auf der Flucht ist, sowohl physisch als auch metaphorisch. Dies wird in den Zeilen 'Me llaman el desaparecido, Cuando llega ya se ha ido, Volando vengo, volando voy, De prisa de prisa rumbo perdido' deutlich. Übersetzt bedeuten diese Zeilen etwa 'Sie nennen mich den Verschwundenen, wenn ich ankomme, bin ich schon weg, ich komme fliegend, ich gehe fliegend, in Eile, in Eile, verloren'.
Die Person wird als 'desaparecido' oder 'der Verschwundene' bezeichnet, was sich auf die Praxis der 'Verschwundenen' in Lateinamerika während der politischen Unruhen und Kriege des 20. Jahrhunderts beziehen könnte, bei der Menschen ohne Spur verschwanden, vermutlich durch staatlich sanktionierte Entführungen und Morde.
Die Zeilen 'Me dicen el desagradecido, Pero esa no es la verdad, Yo llevo en el cuerpo un dolor, Que no me deja respirar' zeigen, dass der Protagonist des Liedes mit Missverständnissen und Vorurteilen konfrontiert ist. Er wird als undankbar bezeichnet, aber er betont, dass das nicht die Wahrheit ist. Er trägt einen Schmerz in sich, der ihn nicht atmen lässt, was auf eine tiefe emotionale Belastung hinweist.
Der Refrain 'Volando vengo, volando voy, De prisa de prisa rumbo perdido' unterstreicht die ständige Bewegung und die Eile des Protagonisten. Er ist immer auf der Flucht, immer in Bewegung, vielleicht auf der Suche nach einem sicheren Ort oder fliehend vor seiner Vergangenheit.
Das Lied endet mit den Worten 'Perdido en el siglo, Siglo veinte', was 'Verloren im Jahrhundert, zwanzigstes Jahrhundert' bedeutet, was die Zeitspanne betont und die Bedeutung des Liedes in einen historischen Kontext setzt. Es könnte sich auf die zahlreichen politischen und sozialen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts beziehen, die viele Menschen dazu zwangen, ihr Zuhause zu verlassen und ständig auf der Flucht zu sein.