Bedeutung von Lied vo de Bahnhöf

Das Lied 'Vo de Bahnhöf' von Mani Matter ist ein eindrucksvolles Porträt des Lebens an einem Bahnhof. Es beschreibt die alltägliche Szene, in der Menschen auf ihre Züge warten. Dabei sind die Erinnerungen und Gefühle der Reisenden spürbar, sowohl von Ungeduld als auch von Hoffen auf das Kommen eines Zuges. Die Bildsprache ist eindringlich: Die Menschen im Regenmantel, das Gepäck auf dem Boden und die Kinder, die am Automaten nach Süßigkeiten suchen. Diese Details erzeugen eine lebendige Atmosphäre.

Matter beleuchtet auch die sozialen Aspekte des Wartens: Das Gespräch des Bahnhofsvorstands am Telefon, der Gestank des Rauchenden, der sein Amtsblatt liest, und die Anspannung, die mit dem Pendeln verbunden ist. Diese alltäglichen Szenen sind mehr als nur Beobachtungen; sie spiegeln das Leben wider, wo jeder Mensch eine eigene Geschichte hat.

Die wiederkehrende Betonung, dass der Zug entweder schon abgefahren ist oder noch nicht angekommen ist, kann als Metapher interpretiert werden: Es geht um Chancen im Leben und den ständigen Wandel. Das Warten am Bahnhof steht sinnbildlich für die Ungewissheit im Leben und die Hoffnung auf Veränderung. Am Bahnhof trifft sich das Leben, das Kämpfen um den nächsten Weg und die damit verbundene Realität, dass manche Züge einfach vorbeifahren. Mani Matters Lied berührt die Zuhörer durch seine einfache, aber tiefgründige Sprache und die universelle Thematik des Wartens und der Hoffnung.