Bedeutung von Ich bin Herr im Haus

Das Lied Ich bin Herr im Haus wird von Thénardier aus dem Musical Les Misérables gesungen und gibt einen Einblick in die Welt des obskuren Wirts, der im Herzen von Paris ein Gasthaus betreibt. Thénardier beschreibt sich selbst als den besten Wirt in der Stadt, der seinen Gästen äußerst charmant entgegentritt. Dabei nutzt er eine Fassade der Freundlichkeit, um die Menschen zu manipulieren und sie auszunehmen. Er spricht über seine Praktiken, wie das 'Verdünnen' von Wein und unlautere Gewinnspieltricks, was für ihn nichts anderes ist, als eine zwanghafte Geldbeschaffung.

Thénardier sieht sich als 'Herr im Haus' und inszeniert sich als uneigennütziger Gastgeber, während er gleichzeitig mit seinen Betrügereien die Armen und Reichen gleich behandelt, um seinen eigenen Vorteil zu sichern. Die wiederkehrenden chorischen Zeilen heben seine Manipulationsfähigkeiten hervor und machen deutlich, dass seine charmante Fassade keinen echten altruistischen Hintergrund hat.

Zusätzlich wird eine andere Perspektive durch Madame Thénardier eingeworfen, die über ihre frustrierende Ehe mit diesem Schwindler reflektiert. Sie kritisiert seinen Selbstbetrug und die Doppelmoral, die ihn antreibt. In der Verbindung von Thénardiers anbiedernder Art und Madame Thénardiers scharfer Zunge entsteht ein Bild von Heuchelei, das die komplexen Dynamiken von Macht, Geld und Beziehungen in der Gesellschaft widerspiegelt. Insgesamt zeigt das Lied, wie Thénardier durch Manipulation und Täuschung das Überleben in einer rauen Welt sichert.