Sie trieben′s unter dem Lindenbaum
Und liebten und zärtelten sehr
Er träumte den uralten Bäumetraum
Sie träumte vom feuchten Meer
Hoch wogte das Gras, es wendete
Der Mond diskret sein Gesicht
Die Eule äugte und wunderte sich
Denn das verstand sie nicht
Die Luft war sehr weich und der Abendwind
Erfrischte Leib und Sinn
Die Erde erbebte sanft und empfand
Süßesten Lustgewinn
Sie trieben's unter dem Lindenbaum
Bis tief in die schwarze Nacht
Und sind selbst beim ersten Morgengraun
Vom Lindenrausch nicht erwacht
Es jaulten die Hunde, das Horn blies zur Jagd
Eine treibende Melodie
Die hat es den beiden wohl angetan
Denn beide bliesen sie die
Die Schüsse peitschten, ein spitzer Schrei
Und er kam mit Stöhnen zu Fall
Doch der Duft der Linde und das feuchte Gras
Machten ihn bald wieder prall
Die Jäger ritten an ihnen vorbei
Doch sah′n sie die Liebenden nicht
Sie sahen nur Einen, der deckte mit sich
Den Andern und störte die Sicht
Von Ferne her kam noch Hundegebell
Doch das endete bald im Wind
Und die Sonne stand hoch und sie liebten sich
Noch einmal, ganz geschwind
Sie trieben's unter dem Lindenbaum
Wer will, kann sie immer noch sehn
Doch soll er sich eilen, weil mittlerweil'
Die Leute dort Schlange stehn
Writer(s): Franz Schubert, Hermannus J. Herman Van Veen, Olga Franssen, W. Muller
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