Der König der Kinder
Eines Tags in meiner Straße
Es begann wie jeden Tag
Kinder auf den Stiegen saßen
Schauten auf wie jedes Mal
Wenn der Alte durch den Regen
Seinen Leierkasten schob
Zu schwach, die Füße zu bewegen
Seinen Kopf zum Singen hob
Dann war er König dieser Kinder
Er war ein armer Mann für sie
Und auch ich stand oft daneben
Brüllte mit voll Leidenschaft
In seiner Stimme war ein Beben
Wenn er sang mit letzter Kraft
Oftmals ging ein feines Lächeln
Um den alten verknitterten Mund
Wenn wir Knirpse ihn umstanden
Brüllten mit aus vollstem Schlund
Dann war er König dieser Kinder
Er war ein armer Mann für sie
Später sah ich ihn dann wieder
Auf dem Hof von nebenan
Bettelnd sang er seine Lieder
Verbrannt und voller Gram
Und kein Kind stand mehr daneben
Mit offenem Mund voll Seligkeit
In seiner Stimme war kein Beben
Vorbei die ganze Herrlichkeit
Er war der König dieser Kinder
Er war ein armer Mann für sie
(J.P. Serat / Klaus Hoffmann )