Von Gott will ich nicht lassen
Denn er läßt nicht von mir,
Führt mich auf rechter Straßen,
Da ich sonst irrte sehr,
Reichet mir seine Hand.
Den Abend wie den Morgen
Tut er mich wohl versorgen,
Sei, wo ich woll', im Land.
2. Wenn sich der Menschen Hulde
Und Wohltat all' verkehrt,
So find't sich Gott gar balde,
Sein' Macht und Gnad' bewährt,
Hilfet aus aller Not,
Errett't von Sünd' und Schanden,
Von Ketten und von Banden,
Und wenn's auch wär' der Tod.
3. Auf ihn will ich vertrauen
In meiner schweren Zeit;
Es kann mich nicht gereuen,
Er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
Mein Leib, mein' Seel', mein Leben
Sei Gott dem Herrn ergeben,
Er mach's, wie's ihm gefällt!
4. Lobt ihn mit Herz und Munde,
Welch's er uns beides schenkt!
Das ist ein' sel'ge Stunde,
Darin man sein gedenkt.
Sonst verdirbt alle Zeit,
Die wir zubring'n auf Erden;
Wir sollen selig werden
Und bleib'n in Ewigkeit.
5. Mag uns die Welt entgehen
Mit ihrer stolzen Pracht,
Nicht Ruhm, nicht Gut bestehen,
Die einst wir groß geacht't,
Mag man uns nach dem Tod
Tief in die Erd' begraben:
Wenn wir geschlafen haben,
Wird uns erwecken Gott.
6. Darum, ob ich schon dulde
Hier Widerwärtigkeit,
Wie ich's auch wohl verschulde,
Kommt doch die Ewigkeit,
Die aller Freuden voll;
Dieselb' ohn' alles Ende,
Dieweil ich Christum kenne,
Mir widerfahren soll.