Es ist noch eine Ruh' vorhanden,
Auf, müdes Herz, und werde Licht!
Du seufzest hier in deinen Banden,
Und deine Sonne scheinet nicht:
Sieh auf das Lamm, das dich mit Freuden
Dort wird vor seinem Stuhle weiden,
Wirf hin die Last und eil herzu!
Bald ist der schwere Kampf geendet,
Bald, bald der saure Lauf vollendet,
Dann gehst du ein zu deiner Ruh'.
2. Die Ruhe hat Gott auserkoren,
Die Ruhe, die kein Ende nimmt.
Es hat, da noch kein Mensch geboren,
Die Liebe sie uns schon bestimmt.
Das Gotteslamm wollt' darum sterben,
Uns diese Ruhe zu erweben;
Es ruft, es locket weit und breit:
Ihr müden Seelen und ihr Frommen
Versämet nicht, heut' einzukommen
Zu meiner Ruhe Lieblichkeit!
3. So kommet denn, ihr matten Seelen,
Die manche Last und Bürde drückt!
Eilt, eilt aus euren Kummerhöhlen,
Geht nicht mehr müde und gebückt!
Ihr habt des Tages Last getragen,
Dafür läßt euch der Heiland sagen:
Ich selbst will eure Ruh'statt sein.
Ihr seid sein Volk, gezeugt von oben.
Ob Sünde, Welt und Teufel toben,
Seid nur getrost und gehet ein!
7. Da ruhen wir und sind im Frieden
Und leben ewig sorgenlos.
Ach, faßet dieses Wort, ihr Müden!
Legt euch dem Lamm in seinen Schoß!
Ach, Flügel her! Wir müßen eilen
Und uns nicht länger hier verweilen,
Dort wartet schon die frohe Schar.
Fort, fort, mein Geist, zum Jubilieren!
Auf, gürte dich zum Triumphieren!
Auf, auf, es kommt das Ruhejahr!