Ach mein Jesu, welch Verderben
Wohnet nicht in meiner Brust,
Denn mit andern Adamserben
Steck ich voller Sündenlust.
Ach ich muß dir nun bekennen:
Ich bin Fleisch von Fleisch zu nennen.
2. Wie verkehrt sind meine Wege!
Wie verderbt mein alter Sinn,
Der ich zu dem Guten träge
Und zum Bösen hurtig bin!
Ach wer wird mich von den Ketten
Dieses Sündentodes retten?
3. Hilf mir durch den Geist der Gnaden
Aus der angeerbten Not,
Heile meinen Seelenschaden
Durch dein Blut und Kreuzestod,
Schlage du die Sündenglieder
Meines alten Adams nieder.
4. Ich bin unten von der Erden,
Stecke in dem Sündengrab;
Soll ich wieder lebend werden,
So mußt du von oben ab
Mich durch deinen Geist gebären
Und mir neue Kraft gewähren.
5. Schaff in mir ein reines Herze,
Einen neuen Geist gieb mir,
Daß ich ja nicht länger scherze
Mit der Sünden Lustbegier;
Laß mich ihre Tück bald merken,
Mich im Geist dagegen stärken.
6. Lehr mich wachen, beten, ringen
Und mein böses Fleisch und blut
Unters Geistes Joch zu zwingen,
Weil es doch thut nimmer gut;
Was nicht kann dein Reich ererben,
Laß in deinem Tod ersterben.
7. Reize mich durch jene Krone,
Die mir oben beigelegt,
Daß ich meiner niemals schone,
Wenn und wo mein Feind sich regt,
Sondern hilf mir tapfer kämpfen,
Teufel, Welt und Fleisch zu dämpfen.
8. Sollt ich etwa unterliegen,
O so hilf mir wieder auf
Und in deiner Kraft obsiegen,
Daß ich meinen Lebenslauf
Unter deinen Siegeshänden
Möge ritterlich vollenden