1. Ach Gott, wenn ich bei mi betraucht,
Daß alles Fleisch verdirbet,
Und dieses nehme wohl in acht,
Wie elend mancher stirbet,
So ruf ich dich, mein Vater, an,
Denn deine Güt und Allmacht kann
Darin
(hierin) mir bestens helfen.
2. Ich weiß wohl, daß sterben muß,
Doch nicht, zu welcher Stunden.
Drum gieb, daß ich in steter Buß
Und Glauben werd erfunden,
Heut, diese Stund und alle Zeit
Zu meiner Heimfahrt sei bereit,
Sobald du mich abforderst.
3. Ach rechne mir es ja nicht zu,
Wenn ich mich unterfange
Und diese Bitte zu dir thu,
Warum dem Herzen bange;
Aus lauter unverdienter Güt
Vor vielen Schmerzen mich behüt
Und vor langwiergem Lager.
4. Hiernächst, mein Gott, bewahre mich
Vorm bösen, schnellen Ende;
Wahnwitz, Verzweiflung gnädiglich
Samst Ungeduld abwende.
Ein solches Stündlein mir verleih,
Daß ich all meine Sünd dabei
Im Glauben mög bereuen.
5. Laß mich den werten Heilgen geist
Bis an mein End regieren
Und dessen Beistand allermeist
In wahrem Glauben spüren,
Daß mir alleine komm zu gut
Des Herren Jesu teures Blut,
So er für mich vergossen.
6. Hilf, Helfer, hilf in Todesnot,
Laß mich lange quälen;
Dir will ich meine Seel, o Gott,
Zu treuer Gnad befehlen.
Verkürz mir meine Not und Pein,
Daß, wenn ich seh mein End da sein,
Mit Fried und Freud abfahre.