1. Ach Gnade über alle Gnaden,
Heißet das nicht Gütigkeit?
Jesus hat uns selbst geladen
Zu dem Tisch, den er bereit
Jesus bitt uns selbst zu Gast,
Daß wir aller Sorgenlast,
Aller Sünd und Not entnommen,
Zu dem Himmel möchten kommen.
2. Jesus Christus will uns speisen
Und auch selbst die Speise sein.
Heißet das nicht Gnad erweisen,
O mein liebstes Jesulein?
Solches ist an keinem Ort,
O mein liebster Seelenhort,
Sonst gehöret noch gesehen,
Solches ist sonst nie geschehen.
3. Hast du dich doch schon gegeben
Unsertwegen in den Tod,
Daß wir möchten wieder leben
Frei von aller Qual und Not;
Aber deiner Liebe Macht
Hat dich auch dahin bebracht,
Daß du deinem Leib uns schenkest
Und mit deinem Blute tränkest.
4. Hier sieht man dein treu Gemüte,
Du bist sonst der Arzt allein,
Doch willst du aus lauter Güte
Auch die Arznei selber sein.
Du giebst dich selbst uns zu Teil,
Daß wir möchten werden heil
Von den teisen Seelenwunden,
Die sonst waren unverbunden.
5. Ach zu dir komm ich geschritten,
O mein liebster Jesu Christ,
Und will dich im Glauben bitten,
Weil für mich bereitet
Ist jetzo dein Genadentisch,
Daß ich meine Seel erfrisch
Und vor Hunger nicht vergehe,
Noch mir meine Kraft entstehe.
6. Ach so wollest du mich laben
Mit dem rechten Himmelsbrot
Und mit reichem Trost begaben
Wider Hölle, wider Tod;
Ach laß deine Lebensquell
Auch mich machen weiß und hell.
Tränkte mich, HERR, eh ich sterbe
Und vor großen Durst verderbe.
7. Dir will ich anjetzo schicken
Mein ganz müd und mattes Herz.
Ach das wollest du erquicken,
Weil es fast vergeht vor Schmerz.
O Mein Artz, du kannst allein
Mich von Sünden machen rein;
Du alleine kannst mich heilen
Von der Sünden Eiterbeulen.