Bedeutung von Un poco tarde

In Un poco tarde von José Feliciano geht es um den Schmerz und die Trauer über eine Trennung, die vor allem durch das gemeinsame Kind geprägt ist.

Die Erzählstimme beschreibt den momentanen Zustand, als die Partnerin einen Abschiedsbrief hinterließ. Trotz des Verlangens, sie zu verfolgen, um ihre Wut auszudrücken, wird der Protagonist durch die Anwesenheit seines weinenden Kindes aufgehalten. Dies zeigt, wie die Verantwortung für das Kind die eigenen Bedürfnisse und Emotionen überlagert.

Ein zentraler Punkt im Text ist die Entwicklung des Kindes, das seine Mutter als abwesend empfunden hat und sie für tot hält. Der Protagonist hat ihm erzählt, dass die Mutter in den Himmel geflogen ist. Diese Darstellung intensiviert die emotionale Belastung und verdeutlicht, wie Erwachsene oft die Realität für Kinder gestalten, um sie zu schützen.

Der Text offenbart auch den inneren Konflikt der Hauptfigur. Es gibt den Wunsch nach Verzeihung und die Bereitschaft, die Tür für eine mögliche Versöhnung offen zu lassen. Doch der Protagonist ist fest entschlossen, dass die Mutter nicht zurückkehren sollte, weder zum Guten noch zum Schlechten. Das betont die Komplexität von Liebe und Verletzung, die im Leben und in Beziehungen eine wichtige Rolle spielen, sowie die Aufgabe, für das Wohl des Kindes zu sorgen.

Letztendlich bleibt das Lied mit einem Gefühl der Entschlossenheit und Stärke zurück, was zeigt, dass Schmerz und Verlust bewältigt werden müssen, während das Kind im Mittelpunkt der Bemühungen steht.