Bedeutung von Mary Hamilton

Das Lied Mary Hamilton, interpretiert von Joan Baez, ist eine eindrucksvolle Ballade, die das Schicksal einer Frau in einer patriarchalen Gesellschaft beleuchtet. Mary Hamilton, die Hauptfigur, ist in eine tragische Lage geraten, nachdem sie ein Kind von einem hochgestellten Mann, dem höchsten Stuart, bekommen hat. Die Geschichte beginnt mit der Nachricht über die Geburt und dem unmittelbaren Druck, der auf Mary lastet. Sie entscheidet, ihr Kind in einem kleinen Boot auf das Meer zu setzen, in der Hoffnung, es könne entweder schwimmen oder verschwinden - ein verzweifelter und herzzerreißender Akt, der ihre tiefe Verzweiflung widerspiegelt.

Im weiteren Verlauf des Liedes wird deutlich, dass Mary nicht nur die physische und gesellschaftliche Last ihrer Tat zu tragen hat, sondern auch den Schmerz und die Scham, die damit verbunden sind. Als sie nach Glasgow reitet, ist sie in weißen Gewändern gekleidet, was in starkem Kontrast zu ihrer dunklen Vergangenheit steht. Die Reaktionen der Menschen, die sie sehen, zeigen die Verurteilung, die sie von der Gesellschaft erfährt, während sie feststellt, dass ihr besseres Schicksal zerstört ist. Die Szene, in der sie darüber nachdenkt, wie ihre Mutter niemals gewusst hätte, dass ihr Kind solch ein tragisches Ende nehmen würde, zieht eine melancholische Verbindung zwischen Generationen von Frauen.

Am Ende des Liedes, als der König erscheint und Mitleid zeigt, ignoriert Mary dieses Mitleid. Sie erkennt, dass es zu spät ist, um ihren Platz in der Gesellschaft zurückzuerobern. Der Schluss des Liedes, in dem sie erwähnt, dass nur noch drei 'Marys' übrig sind, verstärkt die Idee von Schicksal und Verlust. Mary Hamilton ist damit ein kraftvolles und bewegendes Lied über Schuld, Scham und die tragischen Konsequenzen von Entscheidungen unter Druck.