Bedeutung von Cross-eyed Mary

In Cross-eyed Mary von Jethro Tull wird eine interessante und zugleich widersprüchliche Figur vorgestellt. Mary ist als 'ärmerer Reicher' beschrieben, eine junge Frau, die auf ihrem eigenen Weg durch eine von sozialen Ungleichheiten geprägte Welt navigiert. Der Text untersucht, wie sie sich in einer Umgebung bewegt, die von Machtakkumulation, Missbrauch und dem Streben, Würde zu erhalten, geprägt ist.

Der Anfang des Liedes thematisiert die Frage nach Moral und Eigentum – wer kann sich das Wohlleben leisten und wer ist der wahre Dieb? Diese Fragen stellen die Werte der Gesellschaft in Frage, während sie gleichzeitig ein Bild von Mary zeichnen, das sowohl charmant als auch provozierend ist. Ihre Beziehung zur Welt ist von ambivalenten Gefühlen durchzogen.

Mary genießt es, im Dunkeln zu arbeiten und bekommt durch ihre Kenntnisse des Spiels in der Gesellschaft ihre Macht zurück. Sie isst in teuren Vierteln, hat aber gleichzeitig eine andere Seite, die von Armut geprägt ist. Sie ist die Figur, die in der Lage ist, den weniger Glücklichen zu helfen, was sie zu einer Art modernen Robin Hood macht. Während sie zwischen den Klassen wechselt, zeigt sich ihre Fähigkeit, mit den Schwächeren zu sympathisieren, ohne dabei das Spiel zu verderben.

Insgesamt liefert das Lied eine scharfsinnige Analyse von sozialer Ungleichheit und den komplizierten Beziehungen zwischen Gesellschaftsvertretern und ihren jeweiligen Positionen in dieser Hierarchie. Mary hat ihre eigene Art gefunden, den Herausforderungen ihrer Welt zu begegnen und damit die Hörer dazu anzuregen, über die eigene Perspektive auf Macht, Reichtum und soziale Rollen nachzudenken.