Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke...
Und macht sich in der Dämmrung auf den Weg...
Ich brauche frischen Wind um meine Krone,
Ich will nicht mehr in Reih und Glied,
In eurem Haine stehn, die gleiche Wiese sehn,
Die Sonne links am Morgen, abends rechts.
Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke...
Und macht sich in der Dämmrung auf den Weg...
Ein Bus verfehlte sie um zwanzig Zentimeter
Und auf dem Flugplatz war sie ernsthaft in Gefahr,
Zwei Doggen folgten ihr, um Astesbreite,
Und kurz nach zwölf traf sie ein Buchenpaar.
Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke...
Und macht sich in der Dämmrung auf den Weg...
Die eine sprach, sie ham hier nichts zu suchen,
So was wie sie, hat nicht einmal ein Nest,
Sie wurde gelb vor Ärger
Und weil's auch schon Herbst war,
Verzweiflung kroch ihr langsam ins Geäst.;
Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke...
Und macht sich in der Dämmrung auf den Weg...
Des Försters Beil traf sie im Morgenschimmer,
Gleich an der Schranke als der D-Zug kam,
Und als Kommode dachte sie noch immer,
Wie schön es doch im Birkenhaine war...
Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke...
Und macht sich in der Dämmrung auf den Weg...
Writer(s): Hildegard Knef, Hans Hammerschmid
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