Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum,
Ich träumt in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort,
Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort.
Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum.
Ich musst'auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht,
Da hab'ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
"Komm her zu mir, Geselle,
Hier find'st du deine Ruh!
Die kalten Winde bliesen
Mir grad'ins Angesicht,
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von jenem Ort
Und immer hör ich's rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
Nun bin ich manche Stunde
Entfernt von jenem Ort
Und immer hör ich's rauschen:
Du fändest Ruhe dort, du fändest Ruhe dort.
Am Brunnen vor dem Tore
Da steht ein Lindenbaum!
Writer(s): Franz Schubert, Olga Franssen
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