Drei Zigeuner fand ich einmal
Liegen an einer Weide
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch die sandige Heide
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch die sandige Heide
Hielt der eine für sich allein
In den Händen die Fiedel
Spielte, umglüht vom Abendschein
Sich ein feuriges Liedel
Spielte, umglüht vom Abendschein
Sich ein feuriges Liedel
Hielt der zweite die Pfeife im Mund
Blickte nach seinem Rauche
Froh, als ob er vom dem Erdenrund
Nichts zu dem Glücke mehr brauche
Froh, als ob er vom dem Erdenrund
Nichts zu dem Glücke mehr brauche
Und der dritte behaglich schlief
Und sein Zimbel am Baum hing
Über die Saiten ein Windhauch lief
Durch seine Seele ein Traum ging
Über die Saiten ein Windhauch lief
Durch seine Seele ein Traum ging
An den Kleidern trugen die drei
Löcher und bunte Flicken
Aber sie boten mutig und frei
Trotz den Erdengeschicken
Aber sie boten mutig und frei
Trotz den Erdengeschicken
Dreifach haben sie's mir gezeigt
Wie man das Leben betrachtet
Wie man's verraucht, verschläft, vergeigt
Wie man es dreimal verachtet
Wie man's verraucht, verschläft, vergeigt
Wie man es dreimal verachtet
Nach den Zigeunern lange noch schau'n
Musst' ich im Weiterfahren
Nach den Gesichtern dunkelbraun –
Nach den schwarzlockigen Haaren
Nach den Gesichtern dunkelbraun –
Nach den schwarzlockigen Haaren
Writer(s): Nicolaus Lenau, Theodoor Meyer-steineg
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