Bedeutung von Polenmädchen

Das Lied Polenmädchen von Franz Josef Degenhardt beschäftigt sich mit der harten Realität von polnischen Arbeitsmigrantinnen in Deutschland. Der Text beginnt in einem fröhlichen Ton, als die Sänger über die sorglose Zeit sprechen, als das Polenmädchen, Maruschka, in einer Bar arbeitete. Jedoch wendet sich der Inhalt schnell in eine düstere Richtung.

Das Lied beschreibt die Ausbeutung von Maruschka, die Tag und Nacht in der Küche und am Tresen arbeiten musste. Die starke Verbindung zu Polen wird deutlich, denn ihr Verdient schickte sie sofort nach Hause, was auf ihre Unterstützung für ihre Familie hinweist. Die Zeilen zeigen, dass es den Migranten nur schwer möglich ist, anständig zu leben, während sie oft in prekären Verhältnissen arbeiten.

Ein besonders brutal wirkendes Ereignis wird erwähnt, als sie während eines Übergriffs massakriert wird. Das Gericht sorgt für Empörung, da es die Tat als nicht vorsätzlich erklärt. Degenhardt kritisiert die Ungerechtigkeit des Rechtssystems und zeigt, wie leicht die Schicksale von Migranten ignoriert werden.

Am Ende des Liedes bleibt ein bitterer Beigeschmack zurück, indem der Sänger anmerkt, dass niemand für die Taten zur Rechenschaft gezogen wird und die Brüder, die für die Gewalt verantwortlich sind, ohne Konsequenzen davonkommen. Das abschließende Thema des nicht mehr gesungenen Polenmädchen-Lieds stellt die Frage, ob die Gesellschaft die Verantwortung für die geschehene Gewalt ausblendet. Durch diese tragische Erzählung entlarvt Degenhardt die weit verbreiteten Missstände im Umgang mit ausländischen Arbeitern und der Ignoranz der Gesellschaft gegenüber ihren Schicksalen.