Bedeutung von Café nach dem Fall

In Café nach dem Fall von Franz Josef Degenhardt wird die Szenerie eines Cafés in einem ehemaligen Industriegebiet beschrieben, das in der Gegenwart als 'Retro-Bar' bekannt ist. Der Protagonist trifft eine Frau, die ihn an frühere Zeiten erinnert, und die Gespräche in der Bar zeigen eine Mischung aus Nostalgie und skurrilen Charakteren.

Das Café wird zu einem Ort, wo die Vergangenheit lebendig wird durch die Erinnerungen der Anwesenden. Es kommt zu Begegnungen mit verschiedenen Persönlichkeiten, die alle unterschiedliche Geschichten und Perspektiven mitbringen. Hier wird ein Gefühl von Gemeinschaft, aber auch von Entfremdung vermittelt. Degenhardt reflektiert über die politischen Kämpfe der Generationen – von den Ostermärschen bis hin zu den Protesten gegen die Atomkraft.

Diese Diskussionen finden in einem Raum statt, der von kulturellen Bezügen durchzogen ist. Die Musik, die in der Bar gespielt wird – von Bach über die Rolling Stones bis hin zu einem DJ mit technoiden Klängen – untermalt die verschiedenen Strömungen und Stile, die die Kulturlandschaft geprägt haben.

Die Bartenderin verkörpert den Wandel der Zeit. Sie erzählt von ihren Erfahrungen und verweist auf Frühere, auch wenn sie inzwischen eine andere Rolle angenommen hat. Ihre Erinnerungen stehen im Kontrast zur vielleicht flüchtigen Natur des Geplätscher in der Bar. Am Ende, als sich der Protagonist verabschiedet, bleibt das Gefühl, dass die Erinnerungen an diese Kämpfe und gemeinschaftlichen Erlebnisse, ob sie sie nun erlebt haben oder nicht, Teil der Identität sind. Degenhardt endet mit einem Bild, das die generelle Vergänglichkeit der Momente festhält, während der Bus vorbeikommt und das Leben weitergeht.