Ich hab gejobbt im April 45 in einem Kinderheim,
Soviel Lachen, Liedersingen, manchmal Kinder schrein,
Meine Frau und meine Kinder, ja die liebten mich,
Ich bin der Karl vom Bullenhuser Damm und ich bedanke mich,
Denn die Tage meiner Jugend, die waren unbeschwert,
Mein Gewissen sagt ich sei ein Tier, ich seh das umgekehrt!
Es war eine wunderbare Zeit,
Die Sonntage ind unser Laube am Bullenhuser Deich
Was da kurz überm Boden schwebte waren kurze Beine,
Irgendwie sah das aus wie viele Teile auf der Wäscheleine,
Irgend etwas zwang mich, einfach wegzusehn,
Doch der führer sagte, bei der Arbeit musst du alles geben,
Meine Mutter meinte, du sollst keinem im Wege stehn,
Tu immer, was man von dir verlangt, dann wirds schon gehn!
Ich war ihr immer ein guter Sohn,
Für gute Arbeit gabs guten Lohn,
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Nach dem Krieg kamen fette Jahre, es gab viel zu tun,
Jetzt verkauf ich Kinderspielzeug und mein Geschäft geht gut,
Ich besitze eine Firma an der Süderelbe,
Wenn ich aus dem Fenster sehe, dann falte ich die Hände,
Ich blicke stumm auf das Haus, in dem die Kinder starben,
Ich bete viel zu Gott, das ist meine Art zu bezahln
Ich sag mir immer: Junge, schau nie zurück,
Denn hinter dir brennt die Hölle,
Die Kinder hatten halt kein Glück
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin das Schwein vom Bullenhuser Damm!
Ich bin ein Schwein!
Ich bin ein Schwein!
Ein altes Schwein!
Ich bin ein Schwein!
Ja!