An Alle, An Alle, Diesseits und Jenseits der Grenzen In Nord und Süd – in Ost und West;
Wir grüßen Euch und wünschen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.
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Mein Bruder sagt er hätte jetzt die Nase voll
Denn der Schnee in diesem Jahr wäre mal richtig toll.
Bevor er geht, macht er sich noch einen frisch,
Und der Rest meiner Familie sitzt am Gabentisch.
Familie kann man das nicht nennen Paps darf nicht mit Mutti pennen
Denn vor einem halben Jahr lernte sie 'nen anderen kennen.
Doch der Streit ist heut' vergessen; Mutti lebt mit uns allein
Paps geht nach dem Essen und der andere kommt herein.
Meine Mutti sagt: „Hallo lieber Nikolaus“.
Meine Schwester sagt: „Den kenn' ich, das ist Onkel Klaus“.
Der Typ sagt: „Ho, Ho!“ und packt die Geschenke aus,
Und ich frag' mich „der holt doch seine Rute raus?“.
Und als ich Ihn mit der Mutti auf Ihr Zimmer gehen seh' dann tut das weh -
Wahrheit tut immer weh.
Ich hasse diesen Typen und ich wünsche ihm die Pest
Ich wünsche mir 'ne stille Nacht und euch ein Frohes Fest.
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Ich glaub' ich mach' mir erst mal eine Flasche auf,
Weil ich am Heiligabend immer einen sauf'
Um 20 Uhr schaue ich die Tagesschau,
Ich habe keine Kinder, ich habe keine Frau.
Den ganzen Tag hör ich kein' Ton von meinem Telefon
An meiner Klingel klingelt keiner, mir egal, ich kenn' das schon.
Die Glotze läuft, doch in der Bude ist es still,
Weil wieder mal keiner mit mir Heiligabend feiern will.
Auf der Fensterbank steht mein Plastiktannenbaum,
Und in meinem Schrank stapelweise nackte Frauen.
Ich schalt' um auf die Privaten, weil da was geht,
Und spiel' so lang an mir rum, bis er mir steht.
Von der Firma Flasche Sekt und von der Mutti ein paar Kohlen,
Geh ich jetzt in die Stadt und lass' mir ein' runterholen.
Ich brauch jetzt eine, die mit sich alles machen lässt,
Und ich mach's ohne – Frohes Fest.
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Jetzt steh' ich hier und hab 'n roten Mantel an,
In ein paar Minuten bin ich mit dem Auftritt dran.
Mit der blöden Mütze und dem Bart im Gesicht,
Bin ich mir ziemlich sicher, erkennt mich mein Neffe nicht.
Ich steh' kaum in der Tür kommt mir mein Bruder entgegen,
Kommen werd' ich später, doch es kommt mir sehr gelegen,
Denn ich weiß in seiner Ehe geht schon lang nichts mehr,
Und deshalb stoß' ich ab und zu mal seine Alte her.
Sie will das und ich weiß das, sie ist ein geiles Luder,
Und ich geb es ihr viel besser als mein Bruder.
Alles was er wollte, hat er damals schon bekommen,
Er hat niemand was gegeben, außer ich hab's mir genommen,
Aber heute ist die Nacht, da zahl' ich's allen heim,
Denn ich hab die Scheißfamilie für mich ganz allein.
Und nach der Mutter geb ich dann auch noch der Tochter den Rest,
Die brauch' das, die ist fast 12 – Frohes Fest.
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Mein Dealer freut sich, dass ich an der Nadel häng,
Mir ist das scheißegal, ich seh' das nicht so eng.
Die Kohlen für den Stoff verdien' ich auf dem Strich,
Warum ich das so mache, weiß ich selber nicht.
Wo komm ich her, wo geh ich hin? Das hat doch alles keinen Sinn,
Freie Tage, Feiertage sind für mich nicht drin.
Ich mach' die Beine breit für Geld, auch am Fest der Liebe,
Und befriedige damit ungehemmte Männertriebe.
Wenn ich mir was spritze, dann will das keiner sehen,
Doch der hat einen sitzen und auch noch einen stehen,
Manche denken sicherlich, ich wäre kerngesund,
Manchen mache ich's mit der Hand und manchen mit dem Mund.
Doch der Typ, der wollte für 200 Mark,
Mit allem und vor allem ohne fand er stark.
Und dabei war ich letzte Woche erst beim Test.
Und wie war er? Positiv! – Frohes Fest.
Writer(s): Michael Beck, Thomas Duerr, Andreas Rieke, Michael B Schmidt
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