Christine schrieb am 3. Februar 2024
Ich habe mich immer über das Lied geärgert, weil es so oberflächlich ist und nur die Sicht eines Mannes geschildert wird, der sich vernachlässigt fühlt. In meiner Jugend wurde mir das Lied von meiner Schwester und meiner Mutter mit erhobenen Zeigefinger vorgespielt. Das war in einer Zeit, in der verheiratete Frauen keinen eigenen Lebensstandard erzielen durften. Ehemänner mussten zustimmen, wenn die Gattin eine Arbeit aufnehmen wollten. Die einzige Bestimmung der Ehefrau war, ihren Mann zu verwöhnen und ihm Kinder zu gebären. Und wenn sie dann frustrations- und wechseljahrsbedingt ein paar Kilo mehr auf die Waage brachte, hat sich der Sugardaddy für seine Freizeit eine schlanke Schönheit genehmigt. Dennoch kam er für den Alltag bequem zurück zur schmucklosen Mutti in der unattraktiven Kittelschürze. Nach meiner Erfahrung sind es eher die Männer, die sich gehen lassen, sobald sie ihr Ziel erreicht haben, je nachdem ob es um einen One-Night-Stand, eine längerfristige Beziehung oder ein Ehe handelt. Das Lied ist so 60er, dass es wehtut.