Schneewurm Schneemil
Tief in der Erde ruht ein Wurm, wacht erst im Spätherbst auf.
Dann wittert er, der Winter kommt, und wühlt sich langsam rauf.
Dann fällt der erste Schnee auf's Land, den Wurm hält gar nichts mehr.
Er bohrt sich durch den Gartenweg als wenn es Milchreis wär.
Schneewurm Schneemil frisst ständig Schnee und Eis,
Er nagt den dicksten Schneemann hohl,
Wenn das auch niemand weiß.
Schneewurm Schneemil, die Winterweltgefahr.
Zerfällt dein Iglu über Nacht,
Dann war der Schneemil da.
Mit einem Hechtsprung badet er im ersten zarten Weiß.
Durchlöchert den gefror'nen See, als wär es Himbeereis.
Wer mit den Schlittschuh'n drüberflitzt, sitzt bis zum Po in Schlick.
Das Eis ist nämlich nur noch dünn und Schneemil ziemlich dick.
Schneewurm Schneemil frisst ständig Schnee und Eis,
Er nagt den dicksten Schneemann hohl,
Wenn das auch niemand weiß.
Schneewurm Schneemil, die Winterweltgefahr.
Zerfällt dein Iglu über Nacht,
Dann war der Schneemil da.
Wie'n Bagger wütet er danach im nahen Schigebiet.
Die Pisten sind vom Schnee befreit, bevor man sich versieht.
Jedoch die große Autobahn bleibt schnee- und eisbedeckt,
Die meidet Schneemil, weil es da nach Öl und Gummi schmeckt.
Schneewurm Schneemil frisst ständig Schnee und Eis,
Er nagt den dicksten Schneemann hohl,
Wenn das auch niemand weiß.
Schneewurm Schneemil, die Winterweltgefahr.
Zerfällt dein Iglu über Nacht,
Dann war der Schneemil da.
Doch immer, wenn der Fühling naht, wird Schneemil müd und faul,
Verspeist den letzten Flecken Schnee und wischt sich dann das Maul.
Er gräbt sich ein wie jedes Jahr, legt sich erschöpft zur Ruh.
Doch nächsten Winter, das ist klar, schlägt Schneemil wieder zu.
Schneewurm Schneemil frisst ständig Schnee und Eis,
Er nagt den dicksten Schneemann hohl,
Wenn das auch niemand weiß.
Schneewurm Schneemil, die Winterweltgefahr.
Zerfällt dein Iglu über Nacht,
Dann war der Schneemil da.