Du bist ein guter Junge
Und wirst einmal ein guter Hirte sein
So wie ich, sagt sein Vater oft zu ihm.
Der kleine Campino hört mit großen Augen zu,
Er ist stolz auf diese Worte,
Denn er liebt seinen Vater,
Seine Herde und das karge Land.
Wer unter den Sternen schläft,
Ist näher am Himmel
Und kann doch auch mal mit Gott reden,
Einfach so.
Der kleine Bub hat viele Fragen
Und Wünsche an den Mann
Hinter den Sternen:
Einmal genug essen und endlich
Ein paar Schuhe.
Wenn ich dann groß bin,
Sagt er oft,
Ziehe ich vielleicht mit der Herde weiter
Bis zum Horizont,
Dorthin wo der Himmel beginnt.
Campino- gib Deine Träume dem Wind.
Campino- dort, wo der Himmel beginnt.
Manchmal hat er das Gefühl
Daß seine Füße Wurzeln haben
Und seine Träume fliegen möchten,
Einfach fliegen, weit, weit fort.
Ich will ja gar nicht so reich sein,
Wie der Senor im weißen Palacio,
Dem das ganze Weideland gehört.
Nur einmal eine Tasche voll Escudos, sagt er leise.
Das wäre schon genug.
Dann müßte meine Mutter
Nicht mehr die Treppen im Palacio putzen
Und Donna Sofia müßte ihre Wäsche selber waschen.
Und während er sich so in den Schlaf träumt,
Kommen ihm Zweifel,
Ob der liebe Gott bei diesem Lärm
Auf der Welt, die kleinen Wünsche
Eines Hirtenbuben überhaupt hört.
Campino- gib Deine Träume dem Wind.
Campino- dort, wo der Himmel beginnt.
Campino- glaub mir, der Herrgott hört zu.
Campino- er ist ein Hirte wie Du.
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