Bedeutung von Ich glotz TV (TV-Glotzer)

Udo Lindenberg und Nina Hagen thematisieren in ihrem Song 'Ich glotz TV' die Einsamkeit und das Gefühl des Vergessens. Der Protagonist sitzt allein zu Hause, fühlt sich überflüssig und sieht in der Glotze, also dem Fernseher, eine Möglichkeit, der tristen Realität zu entfliehen. Diese Flucht in die bunten Bilder des Fernsehens wird als eine Art Sucht dargestellt, was die wiederholte Aussage 'Ich glotz' TV' unterstreicht.

Im Verlauf des Songs wird deutlich, dass das Fernsehen nicht nur ein Unterhaltungsmedium ist, sondern auch einen verzerrten Blick auf das Leben bietet. Lindenberg beschreibt, wie er zwischen verschiedenen Programmen und Kanälen hin- und herschaltet, jedoch nicht wirklich eine Entscheidung treffen kann, da alles so „schön bunt“ ist. Diese Buntheit kann jedoch auch eine Illusion sein, die die tiefere Leere nicht ausfüllt.

Darüber hinaus bringt Lindenberg eine kritische Sicht auf den Einfluss von Massenmedien und das Konsumverhalten auf. Der Text spricht von einer Desensibilisierung gegenüber realen Erfahrungen, wie zum Beispiel Literatur. Dieser zynische Umgang mit Wissen und Erfahrung erinnert daran, dass im modernen Leben die schnellen Reize oft die tiefergehenden Inhalte ersetzen.

Zusammenfassend zeigt 'Ich glotz TV' auf humorvolle, aber auch kritische Weise, wie das Fernsehen als Zerstreuung dient, aber zugleich für die Einsamkeit und die Unzufriedenheit im Leben des Protagonisten steht.